Jakobsweg Packliste – das solltest du mitnehmen

Auf dem Jakobsweg ist es wichtig, mit möglichst leichtem Gepäck unterwegs zu sein. Immerhin gehen die meisten Jakobspilger im Durchschnitt über 20 Kilometer pro Tag, da will man kein unnötiges Gewicht mit sich herumschleppen.

Der Jakobsweg zieht jährlich tausende von Pilger aus der ganzen Welt an. Der bekannteste und beliebteste Jakobsweg, der Camino Francés, ist knapp 800 km lang und verläuft durch den Norden Spaniens. 

Neben dem Camino Francés gibt es noch eine Reihe weiterer Jakobswege, wie etwa den Camino Portugues, welcher in Portugal beginnt, oder den Camino del Norte, welcher im Norden an der spanischen Küste entlang geht.

Das Ziel aller Jakobswege ist die Kathedrale in Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens.

Ich selbst war bisher auf zwei Jakobswegen unterwegs: zwei Mal für jeweils 2-3 Wochen auf dem Camino Francés und einmal auf dem Camino Portugues.

Jeden Morgen stehen die Jakobspilger früh auf und gehen nur mit ihrem Rucksack auf dem Rücken bis zu ihrem nächsten Tagesziel. Bei mir waren es im Durchschnitt 25 km, die ich pro Tag gewandert bin, mal mehr, mal weniger.

Übernachtet wird in Pilgerherbergen. In der Herberge zeigt man seinen Pilgerpass vor und dann kann man dort für einen sehr günstigen Preis von ca. 6-12 Euro übernachten. Die öffentlichen Herbergen sind meistens günstiger als privat geführte Herbergen.

Es ist sehr wichtig, so wenig Gepäck wie möglich mitzunehmen. Denn mit leichtem Gepäck wandert es sich eindeutig besser!

Das Wichtigste sind gute Wanderschuhe und ein Wanderrucksack. Der Wanderrucksack sollte am besten einen Hüftgurt haben, sodass das Gewicht gleichmäßig auf Hüfte und Schultern verteilt wird.

Der Pilgerpass

Außerdem braucht man einen Pilgerpass. Diesen kann man sich entweder schon vorab im Internet bestellen, oder direkt vor Ort für ca. 2 Euro kaufen. 

Vor Ort kann man ihn z.B. in Kirchen, im Pilgerbüro von Saint-Jean-Pied-du-Port oder auch in einigen Herbergen erwerben. In Porto habe ich den Pilgerpass in der Kathedrale von Porto gekauft und bin dann am nächsten Tag damit losgewandert.

Der Pilgerpass weist dich als Jakobspilger aus. Wenn du ihn bei einer Pilgerherberge vorzeigst, darfst du dann dort übernachten. 

Außerdem kannst du mit dem Pilgerpass Stempel sammeln, um am Ende des Jakobsweges in Santiago de Compostela eine Urkunde, die sogenannte „Compostela”, zu erhalten. Die Stempel bekommt man in jeder Herberge sowie in den Kirchen, Cafés und Restaurants am Jakobsweg.

Jakobsweg Packliste

Ich habe eine Packliste zusammengestellt mit Dingen, die ich auf dem Jakobsweg mitgenommen habe. Die meisten Pilger sind in den Sommermonaten unterwegs, weshalb sich meine Packliste auf die wärmeren Temperaturen beschränkt. 

Der Pilgerrucksack sollte allerhöchstens 10 kg wiegen. Meiner hat 8 kg gewogen und damit war ich zufrieden. Je leichter das Gepäck, desto besser.

Hier ist also meine Jakobsweg Packliste:

Allgemein:

Wanderrucksack
Schlafsack
Pilgerpass
Wasserflasche
Bauchtasche für Handy, Geld etc.

Schuhe:

Wanderschuhe
Flip-Flops
Leichte Sportschuhe

Kleidung:

3 Funktionsshirts
1 kurze Sporthose
1 ¾ Sporthose
1 lange Sporthose
3 Paar Socken
3x Unterwäsche
1 Fleecejacke
1 T-Shirt für abends
1 Short oder Rock für abends
1 Pyjama

Hygiene:

Handwaschmittel 
Shampoo & Duschgel in kleinen Tuben
Zahnbürste
Zahnpasta
Kamm
ein leichtes Mikrofaser Handtuch
Nagelschere
ggf. ein kleiner Rasierer
ggf. Haargummi
ggf. Hygieneartikel für Frauen

Sonnenschutz:

Sonnencreme
Hut oder Kappe
Sonnenbrille

Gesundheit:

Blasenpflaster
Fußcreme
Reiseapotheke/Notfallmedikamente

Nice-to-have:

Wanderführer über den Jakobsweg

Kleidung und Wäsche waschen

Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, wie man den ganzen Jakobsweg mit nur drei T-Shirts überleben kann. Ganz einfach: in den Herbergen waschen die Pilger abends ihre schmutzige Wäsche per Hand und lassen sie in der Abendsonne trocknen. 

Da es im Sommer in Spanien ohnehin sehr warm ist, ist die Wäsche meistens noch am selben Abend, aber spätestens bis zum nächsten Morgen trocken. Deshalb sollte man unbedingt ein Handwaschmittel mitnehmen.

Ich habe mir außerdem ein Outfit für abends mitgenommen, worüber ich sehr froh war. Es gibt nichts besseres, als abends nach einem langen Wandertag raus aus seiner verschwitzten Sportkleidung und rein in ein normales Alltagsoutfit zu schlüpfen.

Eine Fleecejacke habe ich auch noch mitgenommen. Obwohl ich im Sommer unterwegs war, gab es schon mal den ein oder anderen Abend, an dem es etwas frisch geworden ist. Hier war ich froh, eine Fleecejacke mitgenommen zu haben.

Wasser trinken auf dem Jakobsweg

Wer schon öfters in Spanien unterwegs war, weiß, dass das Wasser aus dem Wasserhahn nicht überall genießbar ist.

Auf dem Camino Francés und dem Camino Portugues ist dies jedoch kein Problem. Ich habe mir hier immer das Wasser aus dem Wasserhahn abgefüllt.

Auf dem Weg kommt man auch oft an Brunnen mit Trinkwasser vorbei, an denen man sich seine Trinkflasche auffüllen kann.

Man muss sich also unterwegs nicht extra etwas zu Trinken kaufen, sondern kann einfach eine Wasserflasche mitnehmen, die man bei Gelegenheit immer wieder auffüllt.

Kleine Größen einpacken

Beim Packen meines Jakobswegsrucksacks habe ich kleine Größen bevorzugt. Zum Beispiel gibt es Shampoo, Duschgel, Handwaschmittel und Zahnpasta als Probiergröße zu kaufen. Auch einen Kamm gibt es in kleinen Größen.

Um kein großes Handtuch mitnehmen zu müssen, kann man hier auf ein Microfaser Handtuch zurückgreifen. Diese sind schön leicht und kompakt. 

Je nachdem, wie lange man auf dem Jakobsweg unterwegs ist, lohnt es sich, nur kleine Größen einzupacken und so an Gewicht zu sparen. 

Sollten die kleinen Größen doch nicht reichen, kommt man unterwegs immer wieder an Ortschaften und auch an größeren Städten vorbei, wo man etwas nachkaufen kann.

Warum du einen Wanderführer mitnehmen solltest

Ich habe einen Wanderführer mitgenommen. Diesen hatte ich mir zuvor im Internet bestellt. Es ist ein kleines Buch, welches ich in der Seitentasche meines Rucksacks griffbereit verstaut hatte.

Einen Wanderführer mitzunehmen ist kein Muss… ABER er ist sehr nützlich und ich war sehr froh, dass ich ihn mitgenommen habe.

Mit Hilfe des Wanderführers konnte ich mir abends immer meine nächste Etappe ausrechnen. Denn dort stand genau beschrieben, wie viele Kilometer man zum nächsten Ort laufen musste.

Außerdem waren dort die einzelnen Herbergen genau beschrieben, was mir bei der Auswahl der Herberge sehr geholfen hat. Ich reise ja gerne spontan und habe die Herbergen dementsprechend nicht vorgebucht.

Im Wanderführer habe ich mir außerdem immer kleine Notizen zu den verschiedenen Orten oder den Herbergen gemacht. Sollte ich den Jakobsweg nochmal gehen, sind diese Notizen sicher hilfreich.

Alles in allem kann ich die Mitnahme eines kleinen Jakobsweg-Wanderführers nur sehr empfehlen.

Die Reiseapotheke

Fast alle Pilger bekommen irgendwann Fußprobleme. Das hat damit zu tun, dass die meisten von uns es nicht gewohnt sind, Tag für Tag so viele Kilometer am Stück zu wandern.

Das gängigste Problem sind Blasen an den Füßen, weshalb man unbedingt Blasenpflaster mitnehmen sollte. Manchen hilft es auch, die Füße morgens einzucremen, um Blasen zu vermeiden.

Natürlich sollte auch eine allgemeine Reiseapotheke mitgenommen werden, um andere Arten von Krankheiten schnell behandeln zu können.

Eine Bauchtasche

Ich hatte eine dünne Bauchtasche dabei und habe sie auch beim Wandern getragen. In dieser habe ich alles wichtige, wie Geld, Handy, Ausweis usw. verstaut. 

Ich fand sie sehr praktisch und sie war schon auf vielen Reisen mein Begleiter, nicht nur auf dem Jakobsweg.

Sonnenschutz ist wichtig

Solltest du den Jakobsweg in den Sommermonaten gehen, dann ist ein guter Sonnenschutz unerlässlich. Denn oftmals wandert man durch offene Felder oder in Gegenden, wo es wenig Schatten gibt.

Ich habe Sonnencreme mitgenommen, einmal mit LSF 30 und einmal mit LSF 50 fürs Gesicht.

Zudem hatte ich eine Kappe dabei, um meinen Kopf zu schützen, sowie eine Sonnenbrille.

Welche Schuhe du mitnehmen solltest

Das Wichtigste sind natürlich gute Wanderschuhe. Am besten welche, die schon eingelaufen sind.

Auf dem Jakobsweg gibt es nicht viele Berge, weshalb man sowohl halbhohe als auch hohe Wanderschuhe mitnehmen kann. Mehr Halt geben sicherlich hohe Wanderschuhe.

Zusätzlich können leichte Sportschuhe und Flip-flops mitgenommen werden. Manchmal fand ich es sogar angenehmer, in den leichten Sportschuhen zu wandern. Besonders, wenn der Wanderweg relativ gerade und eben verlief.

Ansonsten sind Sportschuhe und Flip-Flops gut für abends geeignet, nachdem man in einer der vielen Herbergen untergekommen ist.

Schlafsack für die Pilgerherbergen

Auf dem Jakobsweg gibt es genügend Pilgerherbergen, in denen man übernachten kann. Meistens schläft man dort in Stockbetten und teilt sich das Zimmer mit einigen weiteren Pilgern.

Es gibt kleinere Herbergen mit 4- oder 6-Bett-Zimmern. Es gibt aber auch sehr große Herbergen, wo 100 bis 200 Menschen in einem einzigen Raum übernachten.

Man muss sich seinen eigenen Schlafsack mitbringen. Im Sommer reicht ein leichterer Sommerschlafsack.

Fazit

Ich hoffe, ich konnte dir einen guten Überblick darüber geben, was man auf dem Jakobsweg alles mitnehmen sollte.

Die Jakobsweg Packliste dient zur Orientierung. Das Allerwichtigste ist, dass der Rucksack möglichst leicht gepackt wird. Denn je leichter das Gepäck, desto besser wirst du wandern können. 

Ich wünsche dir viel Spaß auf deinem Jakobsweg! Jeder Jakobsweg ist etwas Besonderes. Deshalb: ¡Buen Camino!

Hey!

Ich bin Alina. Ich reise gerne, oft alleine, auch mal weiter weg und am liebsten mit wenig Gepäck. Ich spreche mehrere Sprachen, was auf Reisen sehr hilfreich ist. Meine Erlebnisse versuche ich in diesem Blog in Worte zu fassen, um dich mitzunehmen auf meinen Reisen durch die Welt.

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